Fussball | 2. Liga regional: FC Gelterkinden – FC Birsfelden 7:3 (2:3)
Der FC Gelterkinden lebt. In einem verrückten Spiel geraten die Einheimischen nach einer guten halben Stunde zwar mit 1:3 in Rückstand, gewinnen dann aber zum Schluss trotzdem klar mit 7:3! Die Matchwinner sind Numa Tschopp mit drei Assists und Lars Lutz, der in den letzten acht Spielminuten mit einem lupenreinen Hattrick den Sieg in trockene Tücher bringt.
Heinz Degen
Nach fünf Niederlagen in Pflichtspielen will der FC Gelterkinden auf heimischem Terrain endlich wieder zu Siegen zurückfinden. Und das Ganze lässt sich auch wunderbar an, denn schon nach vier Minuten gelingt Mirco Schumacher – nach einem Fehler des Birsfelder Innenverteidigers N’cho Okan Agoussi – der Führungstreffer. Doch wie gewonnen, so zerronnen: denn sechs Minuten später liegt das Team von A. Micic mit 1:2 im Hintertreffen. Ebenso krasse Abwehrfehler ermöglichen Max Forsbach mit einem «Doppelpack», das Spiel zu drehen und seine Farben in Führung zu schiessen.
Auf der Wolfstiege prägen in der ersten Halbzeit eher die äusseren Umstände das Geschehen als fussballerischen Leckerbissen. Starker Regen und stürmische Winde – dank der erfolgreichen Platzwahl des Birsfelder Captains eher in Richtung des Gelterkinder Tores – verhindern ein ansehnliches Fussballspiel. So finden die Gastgeber in keiner Phase ins Spiel, müssen sich von Birsfelden dominieren lassen und geraten nach einer guten halben Stunde prompt mit 1:3 in Rücklage. Kaum einer der anwesenden Zuschauenden hätte wohl zu diesem Zeitpunkt noch einen Franken auf die Einheimischen gesetzt, zu fehlerhaft und uninspiriert agiert die Mannschaft. Vielleicht ist es der Anschlusstreffer – völlig aus dem Nichts – von Toni Rauch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, der die Hoffnung zurückbringt.
Drei Assists von Numa Tschopp, drei Tore von Lars Lutz
Nach der Pause – der Regen hat aufgehört, der Wind ist schwächer geworden – zeigt der FC Gelterkinden eine tolle Reaktion. Die Verunsicherung, die vor der Pause noch das Schlimmste befürchten liess, ist wie weggeblasen. Die Mannschaft ist initiativer und ist sichtlich bemüht, Fussball zu spielen, so dass es plötzlich die Spieler Gelterkindens sind, die das Spiel dominieren. Nach einer Stunde gelingt Gian Vaterlaus völlig verdient – nach einem Freistoss Numa Tschopps – aus dem Gewühl heraus der Ausgleich. Ab diesem Zeitpunkt spielt nur noch ein Team – der Widerstand, der vor der Pause noch überlegen aufspielenden Gäste, ist gebrochen. Als Gian Vaterlaus (wiederum Vorarbeit Numa Tschopp) nach 76 Minuten das 4:3 erzielt, ist die Vorentscheidung gefallen. Dass der in der Pause eingewechselte Lars Lutz dann in den letzten acht Minuten mit einem klassischen Hattrick zum Kantersieg auf 7:3 stellt, ist das Sahnehäubchen auf einem Fussballspiel, das aufgrund der Witterung in der ersten Halbzeit kurz vor dem Abbruch stand, den Gastgebern zu entgleiten schien, nach der Pause dann aber eine unglaubliche und völlig unerwartete Wendung nimmt. Der FC Gelterkinden hat eine starke Reaktion auf die Resultatkrise der letzten Wochen gezeigt.
Matchtelegramm FC Gelterkinden – FC Birsfelden 7:3 (2:3)
Sportplatz: Wolfstiege
Zuschauer: 60
Schiedsrichter: Mark Herrmann Vegas. Assistenten: Sevket Aslan und Felix Dillmann.
Tore: 4. Schumacher 1:0, 8. Forsbach 1:1, 10. Forsbach 1:2, 33. Netala 1:3, 45.+1 Rauch 2:3; 60. G. Vaterlaus 3:3, 76. G. Vaterlaus 4:4, 84. Lutz 5:3. 89. Lutz 6:3, 90.+2 Lutz 7:3
Gelterkinden: C. Saladin; Rauch, Zurflüh, Di Biase (79. Belser), A. Vaterlaus; N. Tschopp, G. Vaterlaus; P. Tschopp (69. Buess), Wüthrich, Dudler (87. Burkhardt); Schumacher (46. Lutz)
FC Birsfelden: Van der Heide; Zulic (87. Martin), Bunic, Okan Agoussi, Sasovskyi (89. Haydari); Soto (87. Sliskovic), Netala; Kadriu (79. Marques Pereira); Schüttel (76. Steiner), Forsbach; Ferreira
Bemerkungen: Verwarnungen gegen Gelterkinden: Keine. Verwarnung gegen Birsfelden: Soto