Der FC Gelterkinden vermag sich zumindest resultatmässig für die Derby-Niederlage gegen Sissach zu rehabilitieren und schlägt das bereits abgestiegene Türkgücü trotz überschaubarer Leistung mit 4:1. Sven Hirschi trifft dabei doppelt.
Im drittletzten Meisterschaftsspiel der laufenden Saison ist die Devise für die Oberbaselbieter simpel. Mit einer fokussierten Leistung und einem klaren Sieg soll die schmerzhafte Niederlage gegen den SV Sissach vor Wochenfrist vergessen gemacht und das Punktekonto weiter ausgebaut werden. Die Voraussetzungen hierzu scheinen günstig: Zwar ist Jonas Uebersax aufgrund der Ausfälle der Routiniers Lars Dalhäuser (Sperre) und Rico Waibel (abwesend) zu einigen Umstellungen gezwungen, mit dem FC Türkgücü aus Basel ist allerdings der bereits abgestiegene Tabellenvorletzte zu Gast, welcher die letzten fünf Partien verloren hat.
Genau wie in der Vorrunde, als Gelterkinden einen 1:3-Rückstand in Extremnis noch in einen 4:3-Sieg drehen konnte, erweist sich die vermeintlich eher einfache Aufgabe aber wiederrum als deutlich komplizierter. Es dauert nämlich bis kurz vor Schluss, ehe das erlösende 3:1 resultiert werden kann und der Sieg in trockenen Tüchern ist. In den rund 85 Minuten zuvor ist das Heimteam zwar die spielbestimmende Mannschaft, vermag aus dieser Dominanz aber nur selten Profit zu schlagen. Die Gründe dafür liegen einerseits in der ungewohnt hohen Fehlerquote und andererseits in der kaum vorhandenen Präzision bei Zuspielen in der offensiven Zone und bei Torabschlüssen. Die einzige Ausnahme – zumindest in den ersten 45 Minuten – bildet das Tor von Hirschi kurz vor dem Halbzeitpfiff, welches in der Rückbetrachtung wohl als Schlüsselmoment der Partie zu bezeichnen ist. Zu diesem Zeitpunkt nämlich liegen die Gastgeber bereits in Rückstand, weil … nach … Minuten einen haarsträubenden Fehler in der gelterkinder Abwehr ausnützt und die Gäste entgegen dem Spielverlauf in Führung schiesst. Hätte die Basler die Führung in die Pause nehmen können, wäre die Sache aus Sicht des Heimteams wohl deutlich komplizierter geworden.
Di Biase schiesst den FCG in Front
So aber liegt das Momentum zu Beginn des zweiten Abschnitts auf der Seite der Gastgeber und es dauert keine drei Minuten, ehe diese in Führung gehen. Timo Di Biase steht nach einem Eckball goldrichtig und lenkt den Ball aus kurzer Distanz per Hacke in Netz. Und die Oberbaselbieter versuchen den Schwung gleich mitzunehmen, kommen aber trotz weiterhin deutlichem Übergewicht nur selten zu gefährlichen Abschlüssen. Der Gast seinerseits beschränkt sich weiterhin auf das Konterspiel und wird dafür beinahe belohnt. Ötztürk vergibt nach rund 70 Minuten allerdings die einzige Grosschance seines Teams in Halbzeit zwei, als er nach schönem Durchspiel an Jodok Vogt scheitert. Auf der Gegenseite hält Cuellar seine Mannschaft im Spiel, als er einen Schuss von Hirschi in den Eckball lenkt.
Hirschi setzt Akzente in der Offensive
So muss angesichts des dünnen Vorsprungs weiter gezittert werden, bis eben Hirschi – heute agilste und gefährlichste FCG-Offensivkraft – den Ball aus rund sieben Metern zur Vorentscheidung unter die Latte schweisst. Für den Schlusspunkt ist schliesslich der eingewechselte Beni Pierer verantwortlich, welcher nach einem Sahnezuspiel von Hirschi nur noch den Fuss hinhalten muss.
Rang 5 in Griffnähe?
Dank diesem Arbeitssieg hat Gelterkinden nun 36 Punkte und kann sich noch immer berechtigte Hoffnung auf Schlussrang fünf machen. Dazu braucht es aber wohl noch zwei Vollerfolge in der abschliessenden englischen Woche, am kommenden Mittwoch beim Tabellenletzten aus Arlesheim und am Samstag auf der heimischen Wolfstiege gegen den FC Laufen.
2. Liga regional: FC Gelterkinden – FC Türkgücü 4:1 (1:1)
Wolfstiege, Gelterkinden
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Adriano Barone
Tore: 32. Yildirim 0:1, 42. Hirschi 1:1, 48. Di Biase 2:1, 85. Hirschi 2:1, 92. Pierer 4:1
FCG: Vogt; Belser (87. Rauch), Grieder, Di Biase, Sachitarantanan; Burkhardt, Weitnauer, Fiechter, Ari (79. Moser), Hirschi; Tschopp (72. Pierer)
FC Türkgücü: Cuellar; Esastürk, Garani, Muhammed; Deniz, Salih, Ersin, Ibrahim, Serdar, Yildirim (76. Dündar); Öztürk.
Bemerkungen: Gelterkinden ohne Miesch, Käser (kein Einsatz), Saladin, Shabani (verletzt), Dalhäuser (gesperrt), Waibel, Stricker (abwesend)