Gelterkinden von Dardania eiskalt ausgekontert

Der FC Gelterkinden hat den Sprung auf Rang drei der Zweitligarangliste ver-passt. Nach der mit Abstand schlechtesten Leistung der bisherigen Saison un-terliegt die Mannschaft von Roger Schreiber gegen den Zweitletzten Dardania diskussionslos mit 1:5 Toren.

Die letzten fünf Spielminuten widerspiegeln das Geschehen der 90 Minuten auf der Gelterkinder Wolfstiege eindrücklich: In der 89. Minute haben die Einheimischen den Ball zwar zwei-, dreimal erkämpft, verlieren ihn aber jedes Mal postwendend wieder an den Gegner – bis schliesslich Stasi völlig frei zum Abschluss kommt und herrlich zum 1:4 unter die Latte trifft. In der Nachspielzeit bleibt dann der angeschlagene Torhüter der Gäste – zum x-ten Mal – längere Zeit liegen. Als er den Ball schlussendlich doch noch ins Spiel zurück bringt, kontert sein Team locker und blitzschnell, und Gelterkinden sorgt mit einem Eigentor für das brutale (aber nicht unverdient hohe) Schlussresultat von 1:5.

Die Spieler des FC Gelterkinden haben die grosse Chance, mit einem Sieg hinter den klar Führenden Bubendorf und Concordia auf Platz drei zu springen – also quasi „the best oft he rest“ zu werden, deutlich verpasst. Schon bald zeigt sich, dass es damit an diesem Abend nichts wird. Von Beginn an scheinen die Spieler von Roger Schreiber irgendwie nicht präsent zu sein. Dass nach nicht einmal zwei Spielminuten die Gäste aus Basel schon den ersten Angriff mit dem ersten Treffer abschliessen, trägt wohl noch das Seine dazu bei.

Mangelhaftes Defensivverhalten

Auch in der Folge bekommen die Gastgeber keinen Zugriff auf die schnellen Dardania An-greifer. Hätten diese ihre Chancen besser genutzt und der Schiedsrichter ein klares Foul von Torhüter Saladin mit Elfmeter geahndet – die Partie hätte schon nach knapp 20 Minuten vor-entschieden sein können. Das mit der Dreierabwehr hatte doch diese Saison bisher so gut funktioniert. Doch diesmal passte in der Defensive gar nichts zusammen. Entweder standen die Aussenspieler bei Ballbesitz des Gegners viel zu hoch, was die Dreierkette zu stark „auseinander zog“ oder die Innenverteidiger hatten bei den Pässen in die Schnittstelle das Nachsehen. Zudem erreicht für einmal kaum ein Spieler des FC Gelterkinden seine Normal-form.

In der zweiten Halbzeit nimmt das Debakel seinen Lauf. Wer mit einem Einbruch des FC Dardania gerechnet hat, wird eines Besseren belehrt. Die Kosovaren machen nun genau das, was notwendig ist, um den Sieg nach Hause zu schaukeln. Sie verzögern, provozieren zahlreiche Unterbrüche (die Bälle fliegen beinahe im Minutentakt über die das Spielfeld begrenzenden Zäune…) und hemmen den Spielfluss, wann immer sie können. Aber – und das darf nicht unerwähnt bleiben – sie nehmen auch jede Möglichkeit wahr, schnelle Konter zu fahren und erzielen genau so die Tore zwei bis fünf. Gelterkindens Spieler geben zwar nie auf, doch so richtig überzeugend fällt die Reaktion auf die Gegentore nicht aus. Und die wenigen Torchancen, die sich ihnen bieten werden- mit einer Ausnahme – (zum Teil kläglich) liegen gelassen…

Das Positive an einer Niederlage in einem Wochentagspiel: die Chance zur Rehabilitation folgt schon sehr bald! In der Partie vom nächsten Samstag in Birsfelden ist nun eine Reaktion gefragt. Das Potenzial hat das Team zweifelsohne und der Wille, diese Scharte auszuwetzen sollte sich die Mannschaft nicht entgehen lassen.

Heinz Degen