Mit dem vierten Sieg in Serie hat sich der FC Gelterkinden wohl endgültig aus der abstiegsgefährdeten Zone der Rangliste verabschiedet. Das 3:0 gegen den Zweitletzten Amicitia Riehen war verdient, obwohl das Team von Roger Schreiber zu Beginn der Partie noch grosse Mühe hatte, ins Spiel zu finden.

Manchmal braucht es im Fussball auch etwas Glück, um ein Spiel in die „richtige“ Richtung zu lenken. So gesehen auf der Gelterkinder Wolfstiege bei der Begegnung des FCG gegen Amicitia Riehen. Obwohl die Gäste aus Riehen die erste Phase der Partie beherrschen, in der 16. Minute zu einer aufgelegten Doppelchance kommen, als Ringele am glänzend reagierenden Saladin scheitert und Märki den Nachschuss übers Tor drischt und absolut gar nicht wie ein Abstiegskandidat agieren, sind es die Einheimischen, die ohne echte Torchance in Führung gehen. Kevin Schreiber zirkelt einen Eckball von links – mit gütiger Mithilfe des am Samstag herrschenden Biswindes – direkt ins Tor von D’Alfonso. Dies haben die Schützlinge von Trainer Schreiber ganz offensichtlich gebraucht, denn mit diesem 1:0 im Rücken bekommen sie, je länger das Spiel dauert immer mehr Zugriff auf das Geschehen und verdienen sich die Führung quasi im Nachhinein. Trotzdem, so richtig in Fahrt kommen die Gastgeber erst in der zweiten Spielhälfte. Dies hat sicher auch damit zu tun, dass das Team – einmal mehr muss man sagen – aufgrund erstaunlich vieler Absenzen wieder umgebaut werden musste.

Kevin Schreiber avanciert zum „Mann des Spiels“

Schon vor der Pause ist der junge Flügelspieler Schreiber an den allermeisten guten Szenen von Gelterkinden mitbeteiligt. Und auch im zweiten Abschnitt ändert sich kaum etwas an dieser Tatsache. In der 54. Minute zieht er einmal mehr mit dem Ball am Fuss an seinem Gegenspieler vorbei, passt überlegt zur Mitte, wo Stricker (mit einem klassischen „Spitzkick“) zum 2:0 einschiessen kann. Als nur Minuten später Schreiber wieder unwiderstehlich in den gegnerischen Strafraum eindringt und nur mit einem Foul gestoppt werden kann, erledigt Ari den Rest, indem er den fälligen Elfmeter souverän versenkt und das Spiel endgültig entscheidet.

Gelterkinden liefert sicher keine herausragende Leistung ab, doch in Gefahr, die Partie aus der Hand zu geben, entsteht eigentlich nie. Zu harmlos agieren die Gäste. Mit dem Selbstvertrauen scheint es bei dieser Truppe offensichtlich nicht so weit her zu sein, dass sie dieser erste, für sie doch sehr unglückliche Gegentreffer so aus dem Konzept gebracht hat. Zwar geben sie nicht auf, lassen sich nicht gehen, doch ausser einem Schuss an den Aussenpfosten in der Schlussminute bleiben ihre Bemühungen lediglich Stückwerk. Im Gegenteil, es ist der FC Gelterkinden, der seinerseits die besseren Chancen hat, das Skore zu erhöhen. Die Mannschaft scheint – jedenfalls in der Meisterschaft – einen richtigen Lauf zu haben. So zeigt das junge Team eindrücklich, dass gegen einen Gegner vom Format Amicitias sogar die Absenzen der Routiniers Dalhäuser, Tschopp, Waibel und Weitnauer relativ problemlos weggesteckt werden können.

Heinz Degen, Gelterkinden

Matchtelegramm 2. Liga regional: FC Gelterkinden – FC Amicitia Riehen 3:0.

Sportplatz: Wolfstiege. Zuschauer: 80. Schiedsrichter: Ferdinand Roos. Assistenten: Romano Schmucki, Jakov Grgic.

Tore: 20. Schreiber 1:0; 54. Stricker 2:0, 60. Ari (Foulpenalty) 3:0.

Gelterkinden: Saladin; Rauch (80.Sachithananthan), Di Biase, Belser, Pierer; Fiechter, Ari; Schreiber, Käser (59.Burckhardt), Restieri (85.Häusermann); Stricker (67.Fleury).

Amicitia Riehen: D’Alfonso; Carollo, Gross, Straumann, Mory (42.Aldemir); Ringele, Ak-man, Fernandez, Märki (67.Nichele); Wipfli (75.Scheibler); Cadalbert.

Bemerkungen: Gelterkinden ohne Rickenbacher und Weitnauer (beide verletzt), Ahmeti (gesperrt), Vogt (nicht eingesetzt), Dalhäuser, Shabani, Tschopp und Waibel (alle abwesend). Verwarnung für Gelterkinden: Di Biase (Foulspiel). Keine Verwarnungen für Amicitia. 44. Tor von Cadalbert (Amicitia) wegen Offside annulliert. 90. Schuss von Scheibler (Amicitia) an den Aussenpfosten.

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