Mit dem Plan in der Tasche, als klarer Underdog den Gegner an diesem Samstagabend gehörig zu ärgern, schickte Trainer van Riemsdijk seine aufgrund von diversen Abwesenheiten arg dezimierte Mannschaft auf das lädierte Kunstrasenfeld in Reinach.

Die Startphase war daher auch von hohem Druck seitens der Oberbaselbieter geprägt und brachte auch die erwartete Taktik der Gastgeber zu Tage. Mittels langen hohen Bällen aus der Innenverteidigung auf den gross gewachsenen und bulligen Stürmer des NK Posavina, welcher mit dem Kopf auf die flinken Flügel weiterleitete, versuchte man sich jeweils aus der Drucksituation zu lösen und sich so seinerseits in eine gute Abschlussposition zu bringen. Dies war vorläufig nicht von Erfolg geprägt, im Gegenteil, es waren die Oberbaselbieter, welche für gehörig Betrieb in der Offensive sorgten und so bereits nach 6 Spielminuten ihre erste grosse Chance verzeichnen konnten. Richy Wipf, welcher heute sein Startelfdebüt auf der für ihn ungewohnten linken Flügelposition feierte, setze sich auf der Seite mit einem gekonnten Tempodribbling durch, lancierte den in den Strafraum stürmenden Adriano Maglio, welcher seinen Schuss aber vom gegnerischen Schlussmann in der nahen Ecke pariert sah. Nur zwei Minuten später waren die Hausherren mit ihrem bewährten Angriffsmittel ein erstes Mal erfolgreich. Nachdem der Stürmer mit der Nummer 9 den hohen Ball gefährlich per Kopf weitergeleitet hatte, setze er sich in die Tiefe ab und zeigte dabei, dass er auch über eine ansprechende Schnelligkeit verfügt. Mittels einem simplen Pass in die Schnittstelle wurde die gesamte Verteidigung des Zwoi ausgehebelt und eben dieser Stürmer konnte ungestört zum Führungstreffer einschieben.

Auch wenn sich die Oberbaselbieter durch diesen Schock nicht von ihrem Vorhaben beeinflussen liessen und weiter das Spiel grösstenteils dominierten, musste das Zwoi in Minute 22 bereits den nächsten Gegenschlag verdauen. Quasi eine Kopie des ersten Gegentreffers bescherte demselben Stürmer sein zweites Tor. Wieder war es ein Pass in den Rücken der Abwehr, welcher die gesamte Reihe aushebelte. Da konnte auch der herauseilende Torwart Jannis Lüthy nichts mehr entgegensetzen.

Weiterhin spielbestimmend, aber kein Glück im Abschluss

Abgesehen von den langen Bällen auf ihren Stürmer bestand die Taktik der Hausherren spätestens nach dieser komfortablen Führung darin, den eigenen Strafraum zu verbarrikadieren. So rannte das Zwoi immer wieder gegen diese Wand an, hatte aber weiterhin das Spieldiktat grösstenteils inne und konnten sich nun auch die eine oder andere Grosschance kreieren. Aber sowohl der agile Richy Wipf in der 38., wie auch Abwehrchef und Kapitän Alex Thommen in der 43. Minute scheiterten nur ganz knapp. So ging es also mit diesem unglücklichen Rückstand in die Pause.
Das Vorhaben für die zweite Halbzeit lautete, weiterhin mit viel Leidenschaft zu agieren und mittels geschickten Bewegungen zu versuchen, die Abwehrreihe des NK Posavina auseinanderzureissen.

In der 58. Minute belohnte sich das Zwoi endlich für ihren aufopfernden Einsatz, als Adriano Maglio sich gegen zwei Verteidiger durchsetzte, seinen als Schuss gedachter Pass auf dem weiten Pfosten mit Richy Wipf einen Abnehmer fand, welcher den Ball nur noch über die Linie bugsieren musste. Dieser verdiente Anschlusstreffer gab dem Zwoi nochmals Auftrieb und es verblieb ja noch genug Zeit. Angriff um Angriff wurde lanciert, doch die Gäste prallte immer wieder am massiven Abwehrblock ab. Auch als Trainer van Riemsdijk kurz vor Ende der Partie alles auf eine Karte setzte und einen Stürmer für einen Verteidiger einwechselte, war das Glück (wieder einmal) nicht auf Seite der Gelterkinder und so verpufften alle weiteren Angriffsversuche. Am Schluss stand dann eine weitere knappe Niederlage zur Buche, als man dem NK Posavina zum 2-1 Sieg gratulieren musste.

Die Entwicklung ist zumindest positiv

Auch wenn der Start mit drei Niederlagen nicht annähernd den Vorstellungen aller entspricht, so stimmen sowohl Leistung wie auch die Entwicklung der Mannschaft positiv. Jedes Spiel ist besonders für die jungen und in der 3. Liga noch unerfahrenen Akteure ein wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung. Auch in diesem Spiel lag der Altersdurchschnitt bei rund 22 Jahren, was sich aber nicht annähernd negativ auf die Leistung auswirkt – im Gegenteil. Nun gilt es weiterhin, die Balance zwischen Ausbildung der jungen Talenten und aber auch der erfolgreichen Gestaltung der kommenden Spiele zu finden. Denn unter dem Strich müssen einfach Punkte her, am besten schon am kommenden Sonntag, wenn man sich im Fricktal gegen den FC Stein misst. Auch dann darf das Zwoi bestimmt wieder mit der hervorragenden Unterstützung ihrer Fans rechnen, ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle auch für euren Support in Reinach.

Bart van Riemsdijk

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