Nachdem der FC Gelterkinden eine Woche zuvor den haushohen Favoriten aus Reinach bezwingen konnte, ging es im Auswärtsspiel gegen den FC Rheinfelden darum, diesen wichtigen Sieg zu bestätigen. Dieses Unterfangen missling kläglich, wodurch man mit einer 3-1 Niederlage wieder nach Hause fuhr.

An und für sich ein guter Spielbeginn

Die Vorgaben der Trainer Bart van Riemsdijk und Beat Bösiger waren klar. Man durfte diesen Gegner, welcher sich vor dem Spiel auf einem Abstiegsrang positionierte, auf keinen Fall unterschätzen und jegliche Hoffnung auf einen Exploit in der Anfangsphase mit einem schnellen Tor im Keim ersticken lassen. Und so war das (leider wieder einmal sehr dezimierte) Team von Beginn weg bestrebt, diesen Plan umzusetzen. Gewohnt dominant startete der FC Gelterkinden in diese Partie und konnte schon bald mehr Spielanteile für sich gewinnen. Doch leider sündigten sowohl Spielmacher Abdu Suleyman, wie auch Mittelstürmer Moritz Döring aus aussichtsreichster Position jeweils im Abschluss.
Das Spiel bewegte sich auf einem sehr überschaubaren Niveau. Das lag einerseits am Gastgeber, welcher die Zweikämpfe mit gesunder Härte führte und so den Aufbau der Gelterkinder immer wieder geschickt störte. Auf der anderen Seite vermochten einige Spieler der Gäste nicht annähernd ihre Qualitäten abrufen und erreichten bei Weitem nicht Normalform. Ob da wohl die Aussicht, mit einem Sieg den 2. Tabellenrang zu ergattern, die Akteure hemmte? Ein fahrlässiges Passspiel, unnötige Dribblings, verlorene Zweikämpfe und falsche Entscheidungen führten dazu, dass nun die Heimmannschaft ihrerseits ihre Chance auf einen Erfolg witterte und sich nun auch vermehrt aktiv am Spiel beteiligte. Dies gelang ihnen auch in ansehnlicher Manier, so dass gegen Ende der ersten Halbzeit die Fricktaler zu teils hochkarätigen Torchancen kamen, welche aber aufgrund eigenem Unvermögen oder dem herzhaften Eingreifen von Torwart Michi Fuhrer nicht zum bis dato fast schon verdienten Torerfolg führten. So verabschiedete der Schiedsrichter die beiden Mannschaften mit dieser Nullnummer in die Pause.

Die Hoffnung war nur von kurzer Dauer

Die Pausenansprache der Trainer auf Gelterkinder Seite war eine Mischung aus Wachrütteln, Antreiben und gutem Zureden. Der Nutzen dieser Massnahme konnten die zahlreichen Zuschauer gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit bestaunen. Es war ein klares Aufbäumen der Oberbaselbieter in Form von mehr Einsatz und Leidenschaft zu erkennen, welches aber in Minute 52 jäh unterbrochen wurde. Ein Freistoss für die Hausherren aus dem Halbfeld fand den Kopf des sträflich alleine gelassenen Flügelstürmers. Dieser köpfte den Ball aus rund 15 Meter in das weite Eck zum vielumjubelten und zu diesem Zeitpunkt auch verdienten 1-0. Keine Zeigerumdrehung später hektisches Treiben an der Seitenlinie der Rheinfelder, als Schiedsrichter Baysal nach einer Intervention der Rheinfelder Defensive auf den Elfmeterpunkt zeigte. Kurz nach Wiederanpfiff lancierte Kapitän Peppino Martin mit einem langen Ball über das halbe Feld den heute sehr einsatzfreudigen Flügelspieler Ismael Wiederkehr, welcher im Strafraum nur durch ein ruppiges Foul gebremst werden konnte. Den anschliessenden Elfmeter verwandelte der Spielführer des FC Gelterkinden äusserst souverän.
Wer nun auf Seiten der Gäste auf einen Weckruf hoffte, wurde enttäuscht. Man verfiel aus unerklärlichen Gründen wieder in die Lethargie aus der ersten Halbzeit. Fehler um Fehler reihte sich in den Aktionen der Gelterkinder und so war es nur eine logische Folge, dass der FC Rheinfelden in Minute 52 das Skore erhöhte und in der 72. Minute dann mit dem 3-1 die Entscheidung herbeiführte. Beide Male ging ein Ballverlust im Gelterkinder Spielaufbau voraus, als man sich in der Vorwärtsbewegung wieder einmal für das unnötige Dribbling statt dem Pass entschied. So feierte der Aussenseiter aus Rheinfelden einen am Ende verdienten Sieg gegen nicht präsente und auf der ganzen Linie enttäuschenden Gelterkinder.

Eine Frage der Einstellung

Viel mitnehmen können die Herren um Bart van Riemsdijk und Beat Bösiger aus dieser Niederlage nicht. Abgesehen von zwei bis drei Ausnahmen konnte keiner der Akteure nur annähernd sein Leistungsniveau abrufen. Klar ist auf jeden Fall, dass kommende Woche, wenn man beim Tabellenführer aus Binningen gastiert, eine Reaktion her muss. Denn mit der Einstellung, wie man sie in Rheinfelden an den Tag legte, kann man definitiv nichts Zählbares aus Binningen mitnehmen.

Bart van Riemsdijk

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