Durch ein Last-Minute-Tor von Diego Fiechter hat sich der FC Gelterkinden für den Halbfinal im Basler-Cup qualifiziert. Obwohl der Sieg etwas erdauert werden musste, ist er – vor allem aufgrund der grösseren Spielanteile und eines deutlichen Chancenplus‘ – mehr als verdient.
Es dauert beinahe 80 Minuten bis dieser Viertelfinal zu einem „richtigen Cupfight“ wird. Zu klar ist die Dominanz der Gastgeber bis zu diesem Zeitpunkt. Denn Gelterkinden bestimmt von der ersten Minute an das Geschehen und beherrscht den Gegner in jeder Phase des Spiels. Die Gäste sind zwar bestrebt, die Gelterkinder schon früh zu attackieren und so deren Spielaufbau zu stören; doch so richtig gelingen will dieses Unterfangen nicht. Die Einheimischen ihrerseits gefallen durch zum Teil flüssige Ballstafetten durch das Mittelfeld und kommen so das eine oder andere Mal gefährlich in die Abschlusszone. Und so überrascht es nicht, dass Burckhardt seine Farben schon nach einer Viertelstunde in Führung schiesst. Tschopp hatte ihn, obwohl er gefoult worden war, wunderbar freigespielt.
Weitere Chancen das Skore zu erhöhen
Auch in der Folge ist es der FCG, der dem 2:0 näher ist als Dardania dem Ausgleich. Die besten Möglichkeiten ergeben sich aber nun meist nach „stehenden Bällen“: beide Innenverteidiger (zuerst Dalhäuser, später Di Biase) kommen in aussichtsreicher Position zum Kopfball – beide aber ohne Erfolg…
Auch in den ersten 20 Minuten nach der Pause gelingt es dem Heimteam nicht, die Führung auszubauen – dies trotz bester Gelegenheiten. Des Öfteren steht Gelterkindens einzige Sturmspitze, Rico Waibel im Brennpunkt des Geschehens. Doch ihm will an diesem Abend einfach nichts gelingen. Als auch Pierer, kurz nach seiner Einwechslung alleine vor Torhüter Shala versagt, hat man das Gefühl, dass das Team von Jonas Uebersax etwas zurücksteckt – vielleicht mit dem Gedanken, wenigstens das 1:0 über die Zeit zu bringen. Und wie es in dieser Sportart so oft passiert – die Gäste werden stärker und erzielen tatsächlich mit ihrer ersten erfolgsversprechenden Torchance den Ausgleich. Es ist Bekim Krasniqi, der auf der linken Seite in den Strafraum Gelterkindens eindringen und Vogt mit einem satten Schuss überwinden kann.
Diego Fiechters „Sternstunde“
Nun wird die Partie doch noch hektisch. Beide Mannschaften wollen jetzt den Sieg – und dies möglichst noch in der regulären Spielzeit. Die Zweikämpfe werden verbissener geführt und das Spiel ist total offen. Dass Gelterkinden der Lucky Punch gelingt, ist zu diesem Zeitpunkt vielleicht etwas glücklich, aber die späte Belohnung für den grossen Aufwand, der in den vorangegangenen 87 Minuten getrieben wurde. Wie schon am letzten Samstag ist es ein Freistoss von Raphael Moser, der die Entscheidung bringt. Seine Flanke aus dem Halbfeld kann Diego Fiechter (ansonsten nicht gerade der Torschütze vom Dienst…) übernehmen und mit einer spektakulären Direktabnahme zum vielumjubelten Siegestreffer verwerten. Mit diesem Tor ist er nicht nur dafür verantwortlich, dass die Basler-Cup-Geschichte des FC Gelterkinden in der Saison 2017/2018 um ein Kapitel reicher ist und somit noch weiter geschrieben werden kann, sondern er verschont auch die zahlreichen frierenden Zuschauer vor einer Verlängerung.
Heinz Degen
Basler Cup Viertelfinal: FC Gelterkinden – FC Dardania 2:1 (1:0)
Sportplatz: Wolfstiege. Zuschauer: 110. Schiedsrichter: Mehmet Gecici (Muttenz). Assistenten: Diego Solenthaler, Recep Karadeniz.
Tore: 15. Burckhardt 1:0; 79. B. Krasniqi 1:1, 88. Fiechter 2:1.
FC Gelterkinden: Vogt; Hirschi, Di Biase, Dalhäuser, Rauch; Weitnauer, Fiechter; Tschopp, Ari (80. Käser), Burckhardt (85. Moser); Waibel (71. Pierer).
FC Dardania: Shala; F. Krasniqi, Veliu, A. Krasniqi, Veseli (89. Salihi); Jusaj, Saljihu, Ramiqi (57. Shaqiri), B. Krasniqi; Bozkurt (60. Murina), Korkmaz.
Bemerkungen: Gelterkinden ohne Rickenbacher, Sachithananthan, Saladin, Shabani (alle verletzt), Stricker (gesperrt), Belser und Fleury (Beruf) sowie Bürgin und Grieder (beide nicht eingesetzt). Verwarnung für Gelterkinden: Fiechter (Unsportlichkeit). Verwarnungen für Dardania: Veliu und Veseli (beide wegen Foulspiels). 90.+1 Kopfball Weitnauers an die Latte.