Dem FC Gelterkinden gelingt auch im letzten Meisterschaftsspiel vor der Winterpause der Turn-Around nicht, das Spiel beim FC Aesch geht mit 0:2 (0:0) verloren. Er überwintert damit auf dem ungemütlichen 11. Tabellenrang, in unmittelbarer Nähe zum Strich.
Dass denn Oberbaselbietern dabei nach Spielschluss wiederum keine schlechte Leistung attestiert werden kann und mit etwas Fortune ein Punktegewinn durchaus im Bereich des Möglichen lag, ist angesichts der anhaltenden Niederlagenserie ein schwacher Trost. Die Partie beim Tabellenvierten kann durchaus als Spiegelbild von so manchem verlorenen Vorrundenspiel hinhalten: Ein gut eingestellter FCG wird von einem nominell besseren und mit einigen starken Individualisten besetzten Gegner für wenige Nachlässigkeiten eiskalt bestraft und wird seinerseits auf der Suche nach eben jener Kaltblütigkeit im gegnerischen Sechzehner nicht fündig. Mann des Spiels ist Jeton Abazi, welcher zur Halbzeit eingewechselt wird und seinem Team mit einem Doppelpack den Vollerfolg sichert. Beide Male wird er mit einem Steilzuspiel lanciert, beide Male schiebt er gekonnt und unhaltbar ein (55. und 82.). Ärgerlich aus Sicht der Oberbaselbieter ist dabei insbesondere der vorentscheidende Treffer zum 0:2. Zum einen geht diesem Tor ein zu vermeidender Ballverlust im Aufbauspiel voraus, zum anderen fällt es just in der Phase, als die Gäste die Schlussoffensive einläuteten und einige gefährliche Abschlüsse zu verzeichnen haben. Weil zuvor jedoch Benjamin Pierer vor dem Tor etwas zu unentschlossen agiert und Lars Dalhäuser seinen Kopfball vom gut reagierenden Lazic pariert sieht, beerdigt Abazi mit seinem zweiten Treffer die gelterkinder Hoffnungen auf ein positives Resultat.
Ansonsten ereignet sich, durchaus im Sinne der Mannschaft von Roger Schreiber und Patrick Eng, wenig. Gelterkinden agiert aus einer sicheren Defensive und überlässt den spielerisch starken Gästen das Diktat. Diese können vorerst nichts damit anfangen und bleiben in den ersten 45. Minuten bis auf einen Distanzversuch und eine gefährliche Hereingabe – in beiden Aktionen kann sich Roger Saladin mit starken Interventionen auszeichnen – ohne nennenswerte Aktionen. Auf der anderen Seite sorgt Di Biase mit einem zu zentralen Kopfball kurz vor der Pause für einen leicht erhöhten Pulsschlag in einer ansonsten äusserst mauen ersten Hälfte.
Einzig in der Sequenz nach Wiederanpfiff verliert der FCG die Linie und den Zugriff aufs Spiel und lässt neben dem zu diesem Zeitpunkt folgerichtigen 0:1 auch noch eine weitere Topchance zu (Tasholli vermag alleine vor Saladin nicht zu reüssieren). Weil er aber in der restlichen Dauer der Partie in der Vorwärtsbewegung insgesamt zu wenig durchschlagskräftig agiert, steht er trotz einem disziplinierten Auftritt wieder mit leeren Händen da.
So gesehen kommt die Winterpause zur richtigen Zeit. Sie nährt die Hoffnung, dass die rund viermonatige Ruhephase nicht nur in zeitlicher, sondern auch in resultatmässiger Hinsicht eine Zäsur in der laufenden Saison darstellt. In der Rückrunde nämlich wird der FC Gelterkinden mit etwas konfrontiert, was er in den letzten Jahren nur vom Hörensagen kannte: Abstiegskampf.
04.11.2018/Jodok Vogt
Matchtelegramm:
2. Liga regional: FC Aesch – FC Gelterkinden 2:0 (0:0)
Sportplatz: Löhrenacker, Aesch
Schiedsrichter: Mühlheim; Antenucci, Sarmini
Tore: 55. Abazi 1:0, 82. Abazi 2:0
FC Aesch: Lazic; Savic, Demiri, Meier, Daillard; Schmid, Dujkovic, Thüring, Ferrari, Tasholli; De Colle
FCG: Saladin; Belser, Di Biase, Dalhäuser, Rauch; Pierer (74. Burkhardt), Fiechter, Tschopp, Schreiber (83. Ari); Stricker (74. Sachithanathan), Lepaja (65. Käser).
Bemerkungen: Gelterkinden ohne Miesch (kein Einsatz), Weitnauer (gesperrt), Rickenbacher, Shabani, Vogt (verletzt), Fleury, Meier (abwesend)