Gelterkinden unterliegt im Halbfinal des Basler-Cups dem FC Aesch klar mit 1:4 Toren. Die Absenz diverser Schlüsselspieler wiegen beim Team von Jonas Uebersax zu schwer, als dass man dem Gegner über 90 Minuten hätte Paroli bieten können. Einzig nach Rico Waibels Anschlusstor zum 1:2 keimt kurz Hoffnung auf.

Während die erste Halbzeit eher schmale Fussballkost bietet und Aesch – nicht unbedingt zwingend – mit einer knappen Führung in die Pause gehen kann, ist nach dem Seitenwechsel, genauer zwischen Minute 48 und 57 auf der Wolfstiege plötzlich doch so etwas wie Cup- Atmosphäre zu spüren. Nachdem Ferrari mit dem ersten Angriff im zweiten Durchgang den Vorsprung der Gäste – zur Pause führten sie 1:0 – auf 2:0 ausgebaut hatte, reagieren die Gelterkinder energisch und kommen durch Rico Waibels sehenswerten Kopfball (nach Freistoss Käser) zum Anschlusstreffer. Nun haben die Einheimischen ihre beste Phase. Beinahe wäre Pierer sogar der Ausgleich gelungen, doch sein Kopfball aus aussichtsreicher Position verfehlt das Ziel. Diese kurze Sturm und Drang-Phase wird dann aber durch Ferrari quasi im Keim erstickt. Nach einem unnötigen Ballverlust Gelterkindens kommt er an den Ball und kann sich – da sich kein Verteidiger aus der Abwehrreihe löst und sich ihm entgegenstellt – das Leder seelenruhig zurecht legen und mit einem fulminanten Schuss ins linke Lattenkreuz den Zweitorevorsprung wieder herstellen und so die Vorentscheidung in dieser Partie herbeiführen.

Aesch effizient – Gelterkinden eher harmlos

Der FC Aesch hat in diesem Cupspiel nicht unbedingt die besseren Torchancen als Gelterkinden, doch sind die Leimentaler extrem effizient im Ausnützen ihrer Möglichkeiten. Zudem besitzen sie klar die Vorherrschaft im Mittelfeld. Der ruhenden Pol, Nico Thüring, der die Bälle aus der „Sechserposition“ (zu oft) ungestört verteilen kann und der laufstarke und torgefährliche Ferrari drücken der Partie klar den Stempel auf. Dem hat der FCG an diesem Abend nicht viel entgegenzusetzen. Weitnauer und Fiechter sind aktuell nicht mehr ganz in der Form des Rückrundenbeginns und auf der sonst so starken linken Aussenbahn werden Tschopp und Hirschi schmerzlich vermisst. So fehlen die Ideen, die zu Abschlüssen auf das Gästetor hätten führen können. Immerhin kommt nach Standardsituationen das eine oder andere Mal Gefahr vor Kevin Meier auf. So hätte Lars Dalhäuser der Begegnung noch einmal etwas Leben einhauchen können, wenn er mit seinem Kopfball nach 70 Minuten erfolgreich gewesen wäre. Doch als Thüring fünf Minuten später einen Freistoss aus 18 Metern herrlich versenkt, ist eine gute Viertelstunde vor Schluss klar, dass der Traum eines Cupfinals für den FC Gelterkinden (notabene nach 54 Jahren!) geplatzt ist. Der FC Aesch seinerseits hat die Gunst der Stunde genutzt und sich den Finalplatz mit einer soliden und disziplinierten Mannschaftsleistung verdient.

Cup-Kampagne des FCG darf sich sehen lassen

Es wäre nun aber verfehlt, nur dieses eine Spiel hinzuzuziehen, wenn es darum geht, diese Cup-Kampagne des FCG zu werten. Die Mannschaft darf auf das Erreichte in diesem KO-Wettbewerb durchaus stolz zurückblicken. Schade, dass der Höhepunkt ausgerechnet in dieser Phase der Spielzeit ausgetragen werden musste, als wichtige Spieler fehlten und das Team in einer kleinen Baisse steckt.

Heinz Degen

Basler Cup Halbfinal: FC Gelterkinden – FC Aesch 1:4 (0:1).

Sportplatz: Wolfstiege.
Zuschauer: 120.
Schiedsrichter: Andreas Aerni (Muttenz). Assistenten: Emil Muhovic, Ilyas Oezmen.

Tore: 23. De Colle 0:1; 48. Ferrari 0:2, 51. Waibel 1:2, 57. Ferrari 1:3, 76. Thüring 1:4.

FC Gelterkinden: Vogt; Sachithananthan, Dalhäuser, Grieder (78. Schreiber), Belser; Weitnauer, Fiechter; Pierer (55. Hirschi), Käser (60. Fleury), Burckhardt; Waibel.

FC Aesch: K. Meier; Emrullahi (84. Gränacher), Dalliard, Y. Meier, Gordon (80. Talic); Vogel, Ferrari, Thüring, Schaub; De Colle, Abazi (88. Kurtaj).

Bemerkungen: Gelterkinden ohne Di Biase, Rickenbacher, Shabani, Tschopp (alle verletzt), Ari (Ausland), Rauch, Saladin (beide nicht eingesetzt). Verwarnungen für Gelterkinden: Waibel, Grieder, Hirschi (alle wegen Foulspiels). Verwarnungen für Aesch: Abazi, Emrullahi (beide wegen Foulspiels).

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