Auf der Basler Schützenmatte verliert der FC Gelterkinden gegen die Old Boys klar mit 0:4. Obwohl die Mannschaft einigermassen gut begonnen hat, wird sie in der Folge Mal um Mal ausgekontert und bleibt vor allem in der zweiten Halbzeit chancenlos.

Was geht wohl in einem Trainer vor, der – nachdem seine Mannschaft zur Halbzeit mit 0:1 hinten liegt – in der Pause einen (neuen) Plan herausgibt und nach kaum einer Zeigerumdrehung nach dem Tee mitansehen muss, wie sein Team bereits das 0:2 entgegennehmen muss? Wer das wissen möchte, kann beim Gelterkinder Verantwortlichen Bart van Riemsdijk nachfragen. Denn genauso passiert es am Sonntagnachmittag auf der Schützenmatte.

Das ersatzgeschwächte Team aus dem Oberbaselbiet beginnt die Partie zwar sehr konzentriert und schwungvoll, und in den ersten zehn Minuten können zuerst Mirco Schumacher (schön freigespielt von Spinella) und danach Oliver Dudler alleine auf den Schlussmann der Einheimischen zulaufen. Beide Gelterkinder scheitern allerdings eher kläglich an Erovic; und ab da nimmt das Unheil seinen Lauf, denn die Old Boys schütteln ihre Anfangslethargie ab und besinnen sich auf Ihre Stärken. In der Folge übernehmen sie das Spieldiktat, dominieren zu grossen Teilen das Geschehen und ihre Taktik geht voll und ganz auf: Der Ball wird (manchmal geradezu ernervierend lange…) „hinten herum“ gespielt, mit dem Ziel die Gäste herauszulocken. Sobald die Situation passt, kommt dann der lange Ball auf die schnellen Blatter und/oder Yilmaz. Diese Spielzüge stellen die Hintermannschaft der Gäste immer wieder vor grosse Probleme. Dass dieses Rezept für die Gastgeber vor der Pause nur einmal zählbaren Erfolg bringt, nämlich dann als Blatter vor dem zu zögerlich agierenden Saladin an den Ball kommt und einnetzt, ist noch das Beste für die Gäste.

Kaum hat dann der Ref Halbzeit zwei angepfiffen, kann Saladin einen durchgebrochenen Angreifer nur noch mit einem Foul stoppen. Todaro verwandelt den fälligen Strafstoss zum 2:0, was für van Riemsdijk und sein Team – siehe oben – nicht nur einen argen Dämpfer darstellt, sondern quasi auch schon die Vorentscheidung ist.

Ein Klassenunterschied in der zweiten Halbzeit

Nicht dass sich die Gelterkinder Spieler in die Niederlage ergeben hätten und nicht weiter gekämpft hätten, doch der Klassenunterschied ist in der zweiten Halbzeit doch krass und als nach einem weiteren überfallartigen Angriff auch noch ein drittes Tor für OB fällt, fehlt bei manchem Akteur des FCG doch der Glaube an eine Wende und die Einsicht, dass an diesem Tag offensichtlich nicht mehr möglich ist scheint zu überwiegen. Zu viele Abspielfehler haben sich in das Spiel eingeschlichen und man kommt zu keiner nennenswerten Torchance mehr. Zu vieles bleibt in dieser Partie Stückwerk, zu viele Zweikämpfe und Laufduelle gehen verloren und zu einfach fällt es dem vor Spielfreude strotzenden Gegner, zu weiteren, zum Teil hochkarätigen Torchancen zu kommen. Ein noch höheres Ergebnis ist in der Schlussphase wahrscheinlicher als ein Ehrentor für Gelterkinden, und das 4:0-Schlussergebnis widerspiegelt die Stärkeverhältnisse in dieser Begegnung schlussendlich korrekt.

Heinz Degen

Matchtelegramm: BSC Old Boys – FC Gelterkinden 4:0 (1:0). Sportplatz: Schützenmatte, Basel. Zuschauer: 60. Schiedsrichter: Asmir Memic (Balsthal). Assistenten: Dietmar Ritter, Burim Saciri Tore: 22.Blatter 1:0; 47. Todaro (Foulpenalty) 2:0, 56. Danev 3:0, 67. Yilmaz 4:0.

Old Boys: Erovic; Savoca, M.Mamot, Durante (68.Donadei), Bonetti; Baumann; Blatter (68.Lansiquot), Kusa (78.Fläcklin), Danev (57.Ndiaye), Todaro (60.Belachew); Yilmaz.

 Gelterkinden: Saladin; Rauch, Zurflüh, Belser, Pierer; Schaub, Spinella (83.Mujkanovic); Fleury (46.Brogle), Schumacher (76.Vaterlaus), Dudler; Erny (76. Arnold).

Bemerkungen: Gelterkinden ohne Di Biase (gesperrt), Kaufmann, Lutz, Wyttenbach (alle verletzt), Burkhardt (Ferien), Martin (abwesend), Schäfer (nicht eingesetzt). Verwarnungen für OB: Ndiaye (Ball wegschlagen), Kusa (Fouspiel). Verwarnung für Gelterkinden: Pierer (Ball wegschlagen).

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