Der FC Gelterkinden verliert sein letztes Heimspiel der Saison gegen den FC Reinach mit 1:2. Obwohl die Einheimischen früh in Führung gehen und zahlreiche gute Torchancen haben, müssen sie sich durch zwei Tore in der zweiten Halbzeit – beide nach Standards – geschlagen geben.

Bei einem Fussballspiel stehen sich bekanntlich zwei Mannschaften gegenüber. In der Partie des FC Gelterkinden gegen Reinach entwickelt sich das Spielgeschehen allerdings – je länger die Begegnung dauert – zu einem Privatduell zwischen dem Gelterkinder Stürmer Mirco Schumacher und dem Reinacher Schlussmann Claudio Serratore. Hatte Schumacher bereits in der vierten Spielminute – auf schöne Vorarbeit von Lars Lutz – noch zum 1:0 getroffen, so gelingt es ihm in der Folge trotz bester Gelegenheiten nicht mehr, Serratore zu bezwingen. Dabei kann man dem Angreifer der Heimelf nicht einmal einen grossen Vorwurf machen, es ist Serratore, der an diesem Tag über sich hinauswächst und auch die besten Abschlüsse des Gelterkinders zunichtemacht.

Obwohl der FC Gelterkinden bereits mit dem ersten Angriff in Führung gehen kann, muss man das Spiel in den ersten 45 Minuten als eher langweilig und nicht gerade hochklassig bezeichnen. Beide Teams versuchen zwar, spielerische Akzente zu setzen, sind aber oft zu ungenau und vieles bleibt hüben wie drüben Stückwerk. Erst gegen Ende der Halbzeit nimmt die Partie Fahrt auf, und es gibt die ersten Torchancen zu notieren. Doch Schäfer und – natürlich – Serratore reagieren bei den Abschlüssen von Schöne auf der einen und bei einer Doppelchance Schumacher /Lutz auf der anderen Seite stilsicher.

Zwei Freistösse bringen die Entscheidung

Dass der FC Reinach das Spiel in der zweiten Halbzeit drehen kann, liegt aber nicht nur an ihrem Torhüter, sondern auch daran, dass sie sich bei den zwei ihnen zugestandenen Freistössen (notabene von der genau gleichen Position – halblinks aus rund 20 Metern) sehr clever anstellen. Der erste durch Schöne getretene Ball kann zwar noch abgewehrt werden, doch dem aufgerückten Captain Durisch gelingt es, das Leder aus einer unübersichtlichen Situation über die Linie zu stochern; den zweiten zirkelt dann wiederum Schöne wunderbar ins obere rechte Lattenkreuz.

Bart van Riemsdijks Spieler unternehmen nach dem Rückstand alles um für ihren Trainer in dessen letztem Heimspiel zumindest  die Niederlage abzuwenden. Doch dann sind wir wiederum beim eingangs erwähnten Duell Schumacher versus Serratore. Noch dreimal taucht der Gelterkinder Angreifer vor dem Reinacher Tor auf – und scheitert jedesmal. Die beste Chance verpasst er in der 78. Minute – diesmal wäre der Torhüter machtlos gewesen -, doch sein Schuss streicht um Millimeter am linken Torpfosten vorbei.

So bleibt für den FCG am Ende nur der Frust, ein Spiel verloren zu haben, in welchem sie durchaus weitere Punkte für eine gute Schlussplatzierung in der 2. Liga-Saison hätte sammeln können. Und manch ein Gast auf der Wolfstiege, der anschliessend das Champions League-Finale vor dem Fernseher verfolgt und die Paraden von Courtois gegen Mo Salah    sieht, hat wohl ein Déjà-vu…

Heinz Degen

 

Matchtelegramm: FC Gelterkinden – FC Reinach 1:2 (1:0). Sportplatz: Wolfstiege, Gelterkinden. Zuschauer: 100. Schiedsrichter: Bektas Evsin. Assistenten: Bilal Atici, Illhan Ecer. Tore: 4. Schumacher 1:0; 69. Durisch 1:1, 44. Schöne 1:2.

Gelterkinden: Schäfer; Pierer, Zurflüh, Di Biase, Buess; Schaub (85.Burkhardt); Fleury (66. Schmidli), Vaterlaus (62.Martin), Dudler; Schumacher, Lutz (62.Wyttwenbach).

Reinach: Serratore; Leuenberger, Kessler, Durisch (64.Lucchi), Friedli; Aebi; Wyden (68.Knörnschild), Wirz, Frischknecht, Schöne (72.Rau); Vetter.

Bemerkungen: Gelterkinden ohne Kaufmann, Rauch, Spinella (alle verletzt), Belser (abwesend), Emmel, Saladin (nicht eingesetzt). Verwarnungen für Gelterkinden: Di Biase, Schaub, Zurflüh (alle für Foulspiel), Martin (Reklamieren), Burtschi (Assistenzcoach, Reklamieren). Verwarnung für Reinach: Kessler (Foulspiel).

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