Gelterkindens erste Niederlage

Im ersten Oberbaselbieter Derby der Saison besiegt der FC Bubendorf den Rivalen aus Gelterkinden mit 3:2. Der Sieg der Bubendörfer kommt am Ende eher glücklich zustande, fällt doch der Siegestreffer durch Lloyd erst in der Nachspielzeit.

Wenn man im einen Spiel (im Falle Gelterkindens vor Wochenfrist in Aesch) in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielt, die darauf folgende Auswärtspartie dann aber unglücklich in der Nachspielzeit noch verliert, wird der eine oder andere sagen, dass sich im Verlaufe einer Saison eben alles irgendwie ausgleicht… Und doch, diese Niederlage im Derby gegen Bubendorf schmerzt, denn Gelterkinden ist an diesem Abend nicht die schlechtere Mannschaft. Im Gegenteil, den Schock des frühen Rückstands durch einen „Doppelschlag“ (Bubendorf verwertet sogleich seine ersten beiden Möglichkeiten!) steckt das Team erstaunlich gut und selbstsicher weg; und nach dem 2:2-Ausgleich durch Rickenbachers abgelenkten Freistoss eine Viertelstunde vor Schluss, sind es eher die Gelterkinder, die noch den Sieg suchen (und bei Chancen von Hirschi und Waibel auch zweimal nahe dran sind). Den Lucky Punch aber setzt der eingewechselte Lloyd für die Gastgeber: In der Nachspielzeit gelingt es ihm, den Ball vor dem herausstürzenden Saladin ins Tor zu spitzeln.

Die mit Spannung erwartete Begegnung der beiden sehr gut in die Meisterschaft gestarteten Oberbaselbieter Clubs ist über die gesamen 90 Minuten sehr umstritten, extrem hektisch und von vielen, zum Teil sehr hart geführten Zweikämpfen geprägt. Der Schiedsrichter hat jedenfalls grösste Mühe, das Geschehen einigermassen in geordneten Bahnen über die Bühne zu bringen.

Zwei unterschiedliche Spielideen

Es treffen in dieser Partie auch zwei sehr unterschiedliche Spielstile aufeinander. Gelterkinden versucht, den Ball wenn immer möglich zu monopolisieren, die Angriffe sorgfältig aufzubauen und so einen Angreifer in eine vielversprechende Abschlussposition zu bringen. Das Spielsystem des Teams aus Bubendorf ist eher „vertikal“ ausgerichtet. Bei Ballgewinn wird dieser so rasch wie möglich in die Spitze auf einen der schnellen Angreifer (Anceschi und vor allem Böni) gespielt. Zu Beginn ist die Heimmannschaft mit ihrer Idee eindeutig erfolgreicher. Zuerst findet ein superschneller Konter Brügger, der sich im eins-gegen-eins mit dem letzten Gelterkinder Abwehrspieler durchsetzt und seine Farben in Führung bringt. Vier Minuten später kann Topskorer Böni – nach einem Fehler Saladins – den Vorsprung gar noch ausbauen.

Als das Geburtstagskind Lars Dalhäuser aber noch vor der Pause seinen Dreissigsten mit einem herrlichen Kopfballtor feiert, sind die Gäste wieder im Spiel. Mit viel Herz und Engagement nehmen sie das Spiel in die Hand und beginnen je länger je mehr zu dominieren. Ari und Shabani beherrschen plötzlich das Zentrum und die schnellen Hirschi und Waibel stellen die Abwehr Bubendorfs vor einige Probleme. Als dann nach einer Stunde Torhüter Saladin nach einem wunderbar vorgetragenen Konter von Bubendorf mit einer mirakulösen Parade (für einmal darf dieser vielstrapazierte Ausdruck mit gutem Gewissen verwendet werden) den Abschluss Anceschis unschädlich macht, geht nochmal ein Ruck durch die Reihen des FCG und man spürt, dass jeder Einzelne noch an die Wende glaubt.

Dass es am Ende dann doch nicht ein „leistungsgerechtes“ Unentschieden, sondern eine unnötige Niederlage für Gelterkinden, respektive ein glücklicher Sieg für Bubendorf wird, ist – aus Gelterkinder Sicht – schwer zu verdauen. War es in den Schlussminuten ein unnötiger Ballverlust zu viel, ein „dummes“ Foul, das zu einem Freistoss für den Gegner führte oder vielleicht doch eine zu offensive Ausrichtung – anstatt den Punkt abzusichern, die zur Niederlage führte? Aber eben – im Laufe einer Saison soll sich ja immer wieder alles ausgleichen – oder so. Fortsetzung folgt. Man darf gespannt sein.