Der FC Gelterkinden gewinnt sein wichtiges Heimspiel gegen den Tabellennachbarn aus Oberwil auch in dieser Höhe hochverdient mit 7:1. Die Gastgeber sind über die gesamte Spielzeit die klar bessere Mannschaft und zeigen – endlich – auch eine solide Effizienz im Abschluss.

Als in der 54. Minute, nur drei Minuten nachdem Mirco Schumacher für Gelterkinden das vermeintlich vorentscheidende 3:0 erzielt hat, Torhüter Michael Fuhrer (der für die verletzten Saladin und Lüthy das Tor hütet) einen Rückpass seines Captains passieren lässt, fragt man sich: kommen die bis dahin souverän aufspielenden Einheimischen nun noch ins Zittern? Und: kann sich der in der zweiten Halbzeit total verunsicherte Gegner aus dem Unterbaselbiet nun doch noch zu einer Leistungssteigerung aufraffen? Doch die Reaktion, die das Team von Alessandro Buccigrossi auf das unglückliche Eigentor zeigt, ist Klasse und widerspiegelt die Leistung an diesem Samstagabend eindrücklich. Denn wiederum nur drei weitere Zeigerumdrehungen später gelingt es Cédric Fleury den Dreitoreabstand wieder herzustellen. Von diesem Zeitpunkt an entwickelt sich die Partie zu einem „Schaulaufen“ des FC Gelterkinden. Die – alles in allem – sehr harmlosen Gäste aus Oberwil leisten kaum noch Widerstand und kassieren aufgrund ihres desolaten Abwehrverhaltens noch die Gegentore fünf bis sieben.

In den Reihen des FC Gelterkinden wusste man schon im Vorfeld dieses letzten Heimspiels der Vorrunde um die Wichtigkeit der Begegnung. Kann man punkten, kann man sich etwas von den Abstiegsplätzen entfernen, unterliegt man, rutscht man weiter ab und verliert den Kontrahenten Oberwil in der Tabelle sogar etwas „aus den Augen“… Kommt dazu, dass Buccigrossi auf einige wichtige Akteure verzichten muss, so zum Beispiel auch auf beide nominellen Stammtorhüter, was sich durchaus auf die Zuversicht und das Selbstvertrauen vor diesem Match hätte auswirken können.

Schumacher und Fleury spielen gross auf

Doch die Mannschaft von der Wolfstiege zeigt von allem Anfang eine konzentrierte Leistung und den Willen, nicht nur ihren Kampfgeist in die Waagschale zu werfen, sondern auch mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen.  Und das lässt sich auch schon in der ersten Halbzeit sehr vielversprechend an. Doch da die meisten Angriffsaktionen „nicht zu Ende gespielt“ werden können, bleiben die ganz grossen Torchancen (noch) aus. Einzig in der 27. Minute klappt alles wie am Schnürchen: einen Traumpass Fabio Spinellas aus der eigenen Platzhälfte nimmt Cédric Fleury auf, lässt am rechten Flügel einen Abwehrspieler einfach stehen und legt ideal für Mirco Schumacher auf, der keine Mühe hat, den Führungstreffer zu erzielen. Mit diesen drei involvierten Spielern sind auch gerade die herausragenden Protagonisten der Partie genannt. Vor allem Schumacher und Fleury strotzen nur so von Spielfreude, können in der zweiten Hälfte nochmals zulegen und zeichnen schlussendlich für fünf der sieben Tore verantwortlich.

Ist dieser Kantersieg nun der viel zitierte Befreiungsschlag? Kann der FC Gelterkinden den Schwung aus diesem Spiel am nächsten Samstag mit nach Rheinfelden nehmen und sich mit weiteren drei Punkten aus der Abstiegszone entfernen und in eine ruhige Winterpause verabschieden? Zu hoffen ist es – und der Mannschaft nach der überzeugenden Leistung gegen Oberwil auch durchaus zuzutrauen.

Heinz Degen

Matchtelegramm: FC Gelterkinden – FC Oberwil  7:1 (1:0). Sportplatz: Wolfstiege. Zuschauer: 100. Schiedsrichter: Filipe Morais. Assistenten: Shaban Thaqi, Giuseppe Troisi. Tore: 27. Schumacher 1:0; 50. Merz 2:0, 51, Schumacher 3:0, 54. Eigentor 3:1, 57. Fleury 4:1, 60. Fleury 5:1, 73. Schumacher 6:1, 78. Herger 7:1.

Gelterkinden: Fuhrer; Pierer, Di Biase, Zurflüh (76. Gehrig), Buess; Spinella (76. Tschopp); Burkhardt (66. Dudler), Merz, Fleury (66. Herger); Schumacher, Lutz (55. Ciaramella).

FC Oberwil: Rouven Bernasconi; Kuci, Hollinger (68. Lovato), Scala, Magro (40. Flaig); Blindenbacher (46. Raoul Bernasconi), Sande Fondo, Kern, Pereira de Sousa; Costeggioli (72. Seoane Sanchez), Michel (68. Oliveira Lemes).

Bemerkungen: Gelterkinden ohne Belser, Kaufmann, Lüthy, Rauch, Saladin, Vaterlaus, Wyttenbach und Martin (nicht eingesetzt). Verwarnungen für Gelterkinden: Zurflüh (Foulspiel), Fuhrer (Handspiel ausserhalb des Sechzehners). Verwarnungen für Oberwil: Pereira de Sousa (Unsportlickeit)

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