Nachdem sich das Zwoi verdient aus drei Spielen sechs Punkte gegen die starken Mannschaften von US Olympia und NK Posavina erspielen konnte, stand am vergangenen Samstag das vierte Meisterschaftsspiel gegen den vermeintlich schwächsten Gegner der vier Teams auf dem Programm. Es war zu erwarten, dass die Fricktaler zwar äusserst physisch zur Sache gehen, doch auf jeden Fall in der aktuellen Verfassung zu schlagen sind.

Dass mir das Schreiben eines Matchberichts danach so Mühe bereitet, habe ich mir eigentlich nicht gedacht. Doch da muss ich wohl durch. Jannis Lüthys Geburtstag und das für den Anlass präparierte Banner der Fans war und blieb leider die einzige positive Anekdote eines äusserst bitteren Abends.

Die Stimmung in der Kabine war auf jeden Fall nicht anders als vor den bisherigen Spielen und das Trainer-Duo Reto Casanova und Didi Wüethrich (Jonas Jeker war abwesend) versuchten, s’Zwoi heiss zu machen. Doch nur 20 Minuten konnte man das 0:0 halten und danach geschah, was keiner vorhersah: Eine desaströse Leistung, die nicht nur fussballerisch sondern auch mental nicht im Ansatz an die vergangenen Spiele herankam. In der 21. und 23. Minute konnte Stein in Führung gehen und somit stand es zur Pause 2:0.

Wie gegen den SV Sissach wollte man reagieren und eine Aufholjagd starten. Irgendwie hatte man das Gefühl, es könnte auch klappen. Doch es kam dieses Mal komplett anders. Bereits fünf Minuten nach Wiederanpfiff kassiert das Zwoi das 3:0 und danach im Zehnminutentakt je ein weiteres Tor bis zum 6:0. Wenigstens konnte in der zweiten Halbzeit durch die Einwechslung von Fation Balidemaj das Mittelfeld nach vorne ein paar kreative Ansätze zeigen und somit in der 90. Minute durch Joël Hänggi noch den Ehrentreffer erzielen. Doch jeder war froh, als es nach der vollen Spielzeit endlich vorbei war und das Zwoi diesen Match hinter sich lassen konnte. Es war also nicht wie gegen den SV Sissach, als das Zwoi wenigstens eine positive zweite Halbzeit zeigen konnte, im Gegenteil das Spiel war geprägt von vielen Fehlpässen, schwachem Zweikampfverhalten und insbesondere die zweiten Bälle konnte das Zwoi nicht ansatzweise gewinnen. Man fand auch kein Rezept, den Ball wenigstens über eine angemessene Zeit in den eigenen Reihen zu behalten oder sich nach vorne zu kombinieren. Der FC Stein seinerseits hatte im Mittelfeld systembedingt immer eine Überzahl und konnte die Pässe in die Tiefe nach Belieben schlagen, welche dann durch die Stürmer auch eiskalt verwandelt wurden. Defensiv standen sie sehr gut und liessen den Angreifern des Zwoi keine Zeit den Ball zu kontrollieren.

Nun heisst es also sechs Punkte aus vier Spielen – was der sechste Tabellenrang bedeutet – und genug Motivation für die kommenden Spiele geben sollte. Diese Leistung einfach so zu vergessen, ist wohl einfacher gesagt als getan. Dennoch gilt es jetzt vollen Fokus auf die kommenden zwei Meisterschaftsspiele gegen den SC Dornach und den FC Arlesheim zu richten, damit aus diesen Spielen sechs volle Punkte gesammelt werden können. Auf dem Papier scheint das einfach auszusehen, doch mit einer Leistung wie an diesem Wochenende muss sich das Zwoi auch gegen den Tabellenletzten warm anziehen.

Simon Furer

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