Die Vorzeichen für das Derby gegen den FC Liestal waren eindeutig. Mit einem Sieg kann man sich mit dem oberen Tabellendrittel befassen, bei einer Niederlage muss man sich mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen. Leider traf Letzteres für die aufopfernd spielenden Gelterkinder ein, man verlor dieses wegweisende Spiel mit 5:3.

Ein perfekter Start

Dabei begann die Partie für das Team von Bart van Riemsdijk und Beat Bösiger ideal. Kaum hatte der Schiedsrichter die Partie angepfiffen, zappelte der Ball schon im Kasten der Liestaler. Was war passiert? Stürmer Leo Häusermann wurde für seine Hartnäckigkeit belohnt, als er den Innenverteidiger derart unter Druck setzte, dass dieser den Ball vertändelte und Häusermann nach genau 23 Sekunden Spieldauer nur einzuschieben brauchte. Die Gäste beschäftigten sich nicht lange mit diesem Gegentreffer, sondern versuchten gleich ihrerseits, ihre Stärken auszuspielen. Dies sah meist so aus, dass die beiden schnellen Flügel in die Tiefe lanciert wurden und damit die Gelterkinder Defensive mal um mal vor grosse Probleme stellten. Eine dieser Spielzüge kombiniert mit einer Unachtsamkeit des Gelterkinder Aussenverteidigers führte dann auch zum verdienten Ausgleichstreffer in der 10. Minute. Somit war diese Partie richtig lanciert. Und es entwickelte sich ein temporeiches Spiel mit vielen harten, aber stets fair geführten Zweikämpfe mit leichten Vorteilen auf Seiten des FC Liestal, welcher den Druck nun allmählich erhöhte. Als Resultat davon erhöhten die Gäste in der 20. Minute auf 2:1, als die Verteidigung im eigenen Strafraum kein Zugang zum Ball bekam und der gegnerische Stürmer kaltschnäuzig reüssierte. Als dann 10 Minuten vor der Pause die Gastgeber auch wieder mehr Spielanteile für sich beanspruchen konnten, erfuhr man den nächsten Nackenschlag. Eine der zahlreichen gefährlichen Ecken der Kantonshauptstädter landete im Gewühl vor die Füsse eines Liestalers und dieser konnte dann aus kurzer Distanz zum 3:1 einnetzen.
Die Oberbaselbieter liessen sich nicht beirren und zogen weiterhin ihr Spiel auf. Mittels schnellem Umschaltspiel und cleveren Pässen in die Tiefe versuchte mann die nicht immer sattelfeste Abwehr des FC Liestal in Bedrängnis zu bringen. In der 42. Minute wusste sich einer dieser Verteidiger nur mit einem Foul am quirligen Timon Schaub im eigenen Strafraum zu helfen. Die logische Folge war ein Elfmeter, welcher von Kapitän Peppino Martin diskussionslos zum 3:2 Pausenstand versenkt wurde.

Ausgeglichenheit in Halbzeit zwei

Bart van Riemsdijk gab in der Pause seinen Spielern die Devise mit auf den Weg, mehr Druck auf die unsichere Verteidigungslinie der Liestaler auszuüben und dafür zu sorgen, dass der Ball weit weg vom eigenen Strafraum gehalten wird. Dies wurde von der Mannschaft zu Beginn der zweiten Halbzeit auch gekonnt umgesetzt, konnte man doch in den ersten 10 Minuten nach Wiederanpfiff die eine oder andere gute Torchance registrieren. Besonders der heute sehr einsatzfreudige Leo Häusermann konnte sich immer wieder gut in Szene setzen. Aber auch der Gast wusste mit seiner hohen Qualität zu gefallen und verlangte von den Gelterkindern totale Konzentration. Ein kurzer Moment der Schwäche wurde in der 54. Minute gnadenlos ausgenutzt. Ein Liestaler Befreiungsschlag sorgte für Uneinigkeit bei Verteidiger und Goalie der Gelterkinder und als Folge davon musste der Stürmer den Ball nur noch ins verwaiste Tor zum 4:2 befördern. Aber es spricht für die intakte Moral der Gastgeber, dass sie auch nach diesem erneuten Rückschlag weiter an ihre Chancen glaubten und dem Gegner alles abverlangten.
Schwindende Kräfte sorgten nun auch bei den Gästen für Unachtsamkeit. So geschehen in der 69. Minute, als ein Hands im Strafraum für den nächsten klaren Penalty sorgte. Diesmal war es an Spielmacher Abdu Suleyman, den fälligen Elfmeter gekonnt in die Maschen zu hauen und damit das Skore nochmals um ein Tor zu verkürzen.

Noch ein letztes Aufbäumen

Obwohl dieser Anschlusstreffer nochmals für Mumm auf Seiten der Hausherren sorgte, musste man doch dem hohen Tempo langsam aber sicher Tribut zollen. Und so kam es wie kommen musste, als in der 78. Minute der FC Liestal für das Endresultat von 5:3 besorgt war. Ein halbhoher Ball in den Strafraum und drei sträflich alleine gelassene Liestaler waren der Schlusspunkt dieser äusserst unterhaltsamen Partie. Als der sehr gut leitende Schiedsrichter dieses Spiel beendete war man auf Seiten der Gastgeber logischerweise enttäuscht, aber sich auch irgendwie bewusst, dass man heute wirklich alles aus sich herausgeholt hatte und mit etwas mehr Wettkampfglück sich mit einem Punkt belohnt hätte. Und so konnten die tapferen Kämpfer des FC Gelterkinden sich mit gutem Gewissen dem Apéro widmen, welcher Goalie Michi Fuhrer zu Ehren seines kommenden 18. Geburtstag offerierte. Ein herzlicher Dank an dieser Stelle für diese nette Geste, welche alles andere als selbstverständlich ist und den guten Teamgeist dieser Mannschaft nochmals unterstreicht.

Bart van Riemsdijk

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