Dem FC Gelterkinden ist der resultatmässige Auftakt zur Rückrunde gründlich misslungen. Gerade mit 1:5 muss man sich dem Tabellenzweiten FC Aesch geschlagen geben. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, steigert sich der FC Aesch kontinuierlich, während das Heimteam kein Rezept mehr findet, den Gegner zu beunruhigen.

Eine 1:5-Heimniederlage tönt brutal, und es ist tatsächlich auch ein brutales Verdikt, das am Ende der Partie auf der Anzeigetafel steht. Doch Gelterkinden ist an diesem Samstagabend nicht wirklich um diese vier Treffer schlechter als der Gast aus Aesch. Es sind aber am Ende halt dann doch zwei, drei Faktoren, die – vor allem in der zweiten Spielhälfte – den Unterschied ausmachen. Da ist zum einen die Effizienz der Aeschlemer, die aus sechs, sieben Torchancen fünf Volltreffer landen. Zum zweiten steigern sich die Spieler von Massimo Ceccaroni von Minute zu Minute und haben, je länger das Spiel dauert Spiel und Gegner immer besser im Griff. Und drittens steht mit dem bald 38-jährigenn (!) Nico Thüring der beste Mann auf dem Feld in ihren Reihen. Nicht nur, dass er beim 0:1 schlitzohrig mit seinem Freistoss von der linken Seite direkt in die entferntere hohe Ecke Gelterkindens Schlussmann Jannis Lüthy düpiert (und später mit einem zweiten stehenden Ball aus 18 Metern nur den Pfosten trifft), er kurbelt das Spiel seines Teams immer wieder mit klugen Zuspielen an, ist omnipräsent und, da er sehr oft nur einen Ballkontakt benötigt, vom Gastgeber nie in den Griff zu kriegen.

Als Aesch Mirco Schumacher im Griff hat…

Gelterkinden hat kein schlechtes Spiel gemacht. In der ersten Halbzeit zeigt die Mannschaft von Alessandro Buccigrossi durchaus, dass man in der Winterpause „gearbeitet“ hat. Das Team ist gut organisiert und zeigt einige schöne Ballstafetten. So zum Beispiel beim zwischenzeitliche Ausgleich in der 35. Minute, als Numa Tschopp, mit einem „Zuckerpass“ Gabriel Topic lanciert, der kaltblütig abschliesst. Das Problem ist effektiv, dass das Spiel zu sehr auf Mirco Schumacher ausgerichtet ist. In der ersten Halbzeit ist der schnelle Angreifer quasi Alleinunterhalter und kommt zu vier mehr oder weniger erfolgsversprechenden Abschlüssen – leider alle nicht von Erfolg gekrönt. Doch als die Defensive des FC Aesch – wie oben schon angedeutet – sich auf diese Spielweise eingestellt hat, gelingt es den Gelterkinder Spielern kaum mehr, zu echten Torchancen zu kommen.

Erschwerend kommt noch dazu, dass Aesch das 1:2 Sekunden vor der Pause, nach einem völlig unnötigen Ballverlust Gelterkindens im Mittelfeld erzielt. Hätte man das Unentschieden etwas länger halten können… Doch Aesch seinerseits wirkt in der Folge extrem stilsicher, kontrolliert das Geschehen und kontert in der Schlussviertelstunde die Heimmannschaft noch dreimal klassisch aus. Immerhin gibt sich der FC Gelterkinden nie auf, nimmt immer wieder Anlauf, wirkt aber dann doch mehr und mehr frustriert, als alle seine Angriffe in der engmaschigen Abwehrreihe Aeschs steckenbleiben.

Dass dem Team von Buccigrossi ein happiges Anfangsprogramm bevorsteht, war schon länger klar. Nach dem Tabellenzweiten Aesch, folgt nun das Auswärtsspiel in Muttenz bevor (wo man in den letzten Jahren selten etwas holte…), bevor dann der Leader Allschwil zu Gast auf der Wolfstiege ist. Doch sollte dem Team nicht allzu bange sein. Kann man an die Leistung der ersten halben Stunde anknüpfen und sein Spiel noch etwas variabler gestalten, sollte es bald auch wieder Punkte aufs Konto geben.

Heinz Degen

Matchtelegramm: FC Gelterkinden – FC Aesch 1:5 (1:2). Sportplatz: Wolfstiege. Zuschauer: 150. Schiedsrichter: Jérémie Héritier. Assistenten: Ali Bozardic, Walid Hamada. Tore: 15 Thüring 0:1, 35. Topic 1:1, 44. Sutter 1:2; 73. Sutter 1:3, 78. Ndiaye 1:4, 87. Scherrer 1:5.

Gelterkinden: Lüthy; Rauch, Zurflüh, Belser, Pierer (82.Trüeb); Binjas (82. Merz), G. Vaterlaus; Burkhardt (71. Buess), Tschopp (71. Spinella), Topic (82. Lutz); Schumacher.

FC Aesch: Rouven Bernasconi; J. Mbatchou, Top, Kimuamua, Palmieri (87.Scherrer); Thüring; Kang, Müller (64.Ndiaye), Raoul Bernasconi (64.Schmutz); De Colle, Sutter (77.Janicijevic).

Bemerkungen: Gelterkinden ohne Di Biase, Dudler, A. Vaterlaus (alle verletzt), Wüthrich (noch im Aufbautraining), Gvozdenovic und Schneider (2.Mannschaft), Munya (nicht im Aufgebot), Martin und Saladin (nicht eingesetzt). Keine Verwarnungen. 40. Pfostenschuss Thüring, 46. Abgelenkter Schuss Topics an den Aussenpfosten.

 

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