Am vergangenen Samstag mühte sich «s’Zwoi» im weit entfernten Laufental gegen den FC Laufen zu einem bittersüssen 2:2 ab und nimmt einen wichtigen Punkt mit zurück nach Gelterkinden, der auf längere Sicht entscheidend sein kann.

Die ersten Oktoberwochen sind immer schwierig, da oftmals viele in den Ferien sind und dieses Jahr das Verletzungspech doch auch einige Leute der zweiten Mannschaft traf. So reiste das Team mit nur 14 Mann einmal durch den Kanton, bis zum FC Laufen, die soeben noch dem Tabellenführenden SC Münchenstein die einzige Niederlage bisher bescheren konnten. Für das Heimteam waren die Favoritenrollen klar verteilt. Doch wie man so schön sagt; Hochmut kommt vor dem Fall. Trotz des kleinen Kaders und einigen Trainingsrückständen, ging «s’Zwoi» äusserst motiviert in die Partie. Dies kommt schon zur Geltung als der Schiedsrichter die Pfeife hebt, um dem Spiel den Startschuss zu geben.

Mit einer gewagten Systemumstellung, die schon gegen Binningen effektiv genutzt wurde, geht Masi’s Elf sehr konzentriert in die Partie, mit einem Überzahlspiel im Mittelfeld. Und prompt dauerte es nur zwei Minuten bis zum ersten Paukenschlag. Die Laufener verlieren den Ball in der Mitte und jetzt geht es schnell. Der Steilpass kommt zu Abdu Sulevman, welcher sich stark behaupten kann, bis zum Strafraum läuft und Masi Jr. In der Mitte findet, der dann souverän zum 0:1 trifft. Und der Schock hält an. Das Heimteam zeigt deutliche Schwächen und Unsicherheiten in der Abwehr, was sich die Gelterkinder zu Nutze machen können. Schon in der achten Minute kommt es zu einer erneuten Balleroberung in der gegnerischen Hälfte und schon wieder ist es Sulevman, der nach einem Pass von Hänggi allein mit dem Ball loszieht und alle Zeit in der Welt hat, sich im Strafraum das Leder zu richten und diesmal selbst ins Netz zu befördern. Noch nicht mal zehn Minuten sind gespielt, schon steht es 0:2 und die ganze Anlage unter Schock. Jetzt wachen die Laufener aber langsam auf. Es kommen immer mehr Aktionen über die Seiten und die Gelterkinder Aussenverteidiger haben alle Hände voll zu tun. So war es eine Frage der Zeit, bis einer der Flügel zu viel Platz hatte und zu einer gut platzierten Flanke antreten kann, welche schlussendlich irgendwie den Weg ins Tor findet, was zum Anschlusstreffer kurz vor der Pause führte. Doch die Gelterkinder stehen nicht nur hinten rein. Auch die Gäste kamen nochmals zu zwei Konter, die für viel Gefahr sorgten und es könnte gut noch das eine oder andere Tor gefallen sein.

In der zweiten Halbzeit war der FC Laufen spürbar aggressiver. Sie werden immer gefährlicher und dies nicht nur vor dem Tor, sondern auch im Spielverhalten. Gleich zwei Spieler der Gelterkinder mussten nach harten Fouls verletzt den Platz verlassen. Doch die Aktionen bleiben nicht unbestraft. Nach einem erneuten Hinterherkicken reicht es dem Unparteiischen und er zieht direkt den roten Karton gegen den Laufener. So waren die «Schwarzbuben» in der Schlussphase nur noch zu zehnt, was sie aber nicht beirren lässt. In der 80. Minute kam es zu einem unnötigen Foul direkt ausserhalb des Gelterkinder Strafraums und nach einem Flankenball, der gefährlich nahe an der Torlinie erst geklärt wurde, entscheidet der Schiedsrichter auf Tor und auf der Anzeige steht 2:2. Die letzten zehn Minuten waren sehr hektisch und man versuchte jeden Ball noch mit irgendeinem Körperteil zu klären. Als der Unparteiische nach einer ausgedehnten Nachspielzeit drei Mal pfiff, waren alle erschöpft und erleichtert, dass die Partie vorbei ist, denn am Schluss zitterte man sich trotz einem Bombenstart noch zu einem Punkt. Trotz einer aufgegebenen Führung und einigen Eigenfehler, die fatale Folgen hatten, kann man nur ein positives Fazit ziehen, denn man hat sich über 90 Minuten behauptet und gezeigt, dass man in diese Liga gehört. An einem Samstagabend, in einem Auswärtsspiel, gegen einen aggressiven Gegner und dessen zahlreichen unangenehmen Fans, ist eine solche Kampfleistung nicht selbstverständlich. Nächsten Samstag gilt es dann zu Hause um 19:30 Uhr gegen den FC Münchenstein, diese Power mitzunehmen und sich von der Schlusslichtgruppe der Tabelle abzuheben.

Linus Martin

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