Das Zwoi empfing am Samstagabend bei herrlichem Fussballwetter und ca. 60 Zuschauern die erste Mannschaft des SV Sissach und damit den Absteiger aus der 2. Liga. Die Vorzeichen waren perfekt. Die Mannschaft hatte zwei gute Trainings in der Woche zuvor und für dieses Derby musste niemand motiviert werden. Die Jungs um Bart van Riemsdijk und Jonas Jeker waren heiss und brannten bis in die Zehenspitzen. Lange war es her, seit eine zweite Mannschaft des FCG die erste Mannschaft des SV Sissach empfangen durfte.
Starke erste Halbzeit
Diesem Motto folgend war auch die Devise der Trainer. Die ersten 10 – 15 Minuten soll man den Gegner früh stören und den Ballführenden unter Druck setzen. Nachdem dies nur mässig gelang und das Spiel ziemlich ausgeglichen war, kam jedoch in der 9. Minute ein erster Mini-Schock. Die Sissacher konnten durch einen herrlichen Freistoss beinahe in Führung gehen. Der Ball prallte jedoch via Latte mit viel Glück nur auf die Linie, wo dann geklärt werden konnte. Die Chancen waren ziemlich ausgeglichen, das Spiel geprägt von Unachtsamkeiten und fand vor allem im Mittelfeld statt. In der 20. Minute konnte der SV Sissach dennoch durch einen guten Angriff über links den Ball flach in die Mitte servieren und aus dem Nichts das 0:1 einschieben. Das war ein Weckruf. Trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Joel Hänggi in der 24. Minute (gute Besserung Joël), konnte das Zwoi aber mehr und mehr das Zepter übernehmen. So flankte Alex Thommen in der 27. einen Freistoss Richtung Straffraum, wo Pepe Martin zum Kopfall ansetzte und dieser in die Mitte via Verteidiger und Stürmer im Getümmel plötzlich im Tor landete. Kurz darauf doppelte Yannick Hänggi nach einer wunderbaren Kombination alleine vor dem Tor, zum 2:1 nach.
Das Derby war gedreht und die Zeichen standen wieder gut. Michael Nussbaum und Reto Fischer kamen danach noch zu zwei sehr guten Chancen. Die erste Halbzeit war sehr kampfbetont und intensiv. Das Zwoi konnte aber dagegenhalten und merkte, dass dieser Gegner zu schlagen ist. Verdient und voller Zuversicht gingen die Herren in die Kabinen zum Pausentee.
Die Kräfte, Pech und ein effizienter SV Sissach
Die zweite Halbzeit begann gut, bis der SV Sissach völlig aus dem Nichts nach einem Freistoss in der 55. Minute zum 2:2 einköpfen und Mut für die kommenden 35 Minuten tanken konnte. Danach fiel das Zwoi auseinander. Viele Fehlpässe und unnötige Ballverluste im Mittelfeld brachten die Defensive in missliche Lagen, welche aber über längere Zeit unbestraft blieben. Das Spiel blieb über diese Zeit weiterhin sehr intensiv und wurde oft durch Fouls unterbrochen.
In der 76. Minute war dann einer dieser Zweikämpe im Strafraum, als bei einem Befreiungsschlag ein Sissacher plötzlich am Boden lag und der Schiedsrichter überraschenderweise auf den Punkt zeigte. Der Penalty wurde eiskalt in die untere Ecke ver-wertet und somit konnten die Sissacher das Derby wieder drehen. Danach warf das Zwoi alles nach vorne und kam sogar noch zu einigen Mini-Chancen. Nur drei Minuten nach dem Führungstreffer der Gäste liess der Sissacher Goalie den Ball im Fünfmeterraum auf der Torauslinie nach einem hohen Ball fallen und die Gelterkinder kamen zum vermeintlichen Ausgleich. Der Schiri gab jedoch aus unerklärlichen Gründen nach der skurrilen Szene einen Abstoss anstatt Tor oder zumindest Eckball. In der Folge gelang dem Zwoi nicht mehr viel und es schien, als wäre in der Offensive die Luft raus. Reto Fischer kam noch zu zwei Abschlüssen, welche durch den Torhüter aber leicht pariert wurden. Zwingend waren die Jungs nicht mehr. So musste man in der letzten Minute des Spiels nach einem Konter sogar noch das 2:4 hinnehmen.
Über weite Strecken gut gespielt, schlussendlich reicht es leider nicht
Das Zwoi hatte in diesem harten (insg. 7 – 8 gelbe Karten) Derby leidenschaftlich gekämpft, über weite Strecken schönen Kombinationsfussball gespielt, aber am Ende zählen die Tore. 55 Minuten Überhand reichen in dieser Liga gegen den Absteiger nicht und somit musste man enttäuscht mit einer Niederlage vom Platz. Nach zwei Spielen ohne Sieg steht das Zwoi jetzt vor der schwierigen Situation ruhig zu bleiben und Geduld zu bewahren. Es gilt nach vorne zu schauen und im nächsten Spiel gegen den NK Posavina am 24. August um 20:00 Uhr in Reinach an den ersten 55. Minuten dieses Spiels anzuknüpfen und die ersten drei Punkte der Saison nach Gelterkinden zu bringen.
Simon Furer