Im dritten Saisonspiel muss sich der FC Gelterkinden erstmals geschlagen geben. Gegen Birsfelden halten die Gastgeber zwar wiederum gut mit, doch ist der hoch gehandelte Gegner – vor allem in der Offensive – um das Quäntchen stärker und gewinnt schlussendlich verdient.

Gelterkindens Trainer Bart van Riemsdijk bringt es nach dem Spiel auf den Punkt: „Wir haben auch heute wieder eine gute und solidarische Leistung gezeigt, doch gegen einen solchen Gegner braucht es – wie in den zwei vergangenen Partien – 90 Minuten höchste Konzentration. Da diese aber heute zweimal kurz nachliess wurden wir gnadenlos bestraft.“ Denn obwohl seine Hintermannschaft auch an diesem Samstag sehr präsent ist und auch dieses Mal sehr wenig zulässt, ist die erste Unkonzentriertheit dann auch tatsächlich die entscheidende.

Saladin nach 251 Minuten erstmals bezwungen

In der 71. Minute kommt Birsfelden zu einem Eckball. Am vorderen Pfosten steigt der starke Shillova höher als seine Bewacher und auch als der etwas zögerlich heraus eilende Saladin und spediert den Ball gekonnt mit dem Kopf in die entferntere Torecke. Nach mehr als 250 Minuten ist Gelterkindens Schlussmann damit zum ersten Mal in dieser Saison bezwungen.

Die Mannschaft von Trainer van Riemsdijk hätte das Spiel vielleicht in andere Bahnen leiten können, wenn man in der Anfangsphase, in welcher sie sehr selbstbewusst und schwungvoll aufgetreten ist, eine der beiden Grosschancen hätte nützen können. Doch weder Presti in der 4. Minute, im Anschluss an einen Freistoss, noch sein Innenverteidigerkollege Di Biase zehn Minuten später, vermochten Mahrer zu bezwingen. Vor allem bei der zweiten Möglichkeit setzen die Anhänger Gelterkindens bereits zum Jubeln an, da Di Biase völlig freistehend zum Abschluss kommt. Er hat aber in dieser Szene die Nerven nicht, das Leder im Tor unterzubringen.

Die Begegnung ist alles in allem sehr unterhaltsam, wird extrem kampfbetont und mit sehr hohem Tempo geführt. Letzteres hat allerdings zur Folge, dass bei beiden Teams die Genauigkeit etwas darunter leidet. Denn eigentliche Torszenen – mit Ausnahme der oben geschilderten – sind in der ersten Stunde Mangelware. Doch mit Fortdauer des Spiels gelingt es den Gästen immer mehr, das Geschehen an sich zu reissen und zu Chancen zu kommen. Grund dafür ist auch, dass sie die Möglichkeit haben, Einwechslungen zu tätigen, die die Qualität ihres Spiels extrem erhöhen. So ist es kein Zufall, dass zwei der in der zweiten Halbzeit ins Spiel gekommenen Akteure für die beiden Tore (das zweite fällt allerdings erst in der Nachspielzeit) verantwortlich sind.

Gelterkinden zeigt aber – trotz der Niederlage – auch in dieser Partie, dass die Mannschaft gegen jeden Gegner mithalten kann. Noch gelingt es ihr nicht, die zum Teil schön anzusehenden und flüssig vorgetragenen Angriffe auch zum Abschluss zu bringen. Auf den vielzitierten letzten 20 Metern ist man noch zu harmlos, weil zu ungenau. Nicht von ungefähr hat man nach drei Partien erst einen Treffer auf der „Habenseite“ – und dieser resultierte erst noch aus einem Elfmeter. Van Riemsdijk ist aber mit dem Saisonstart trotzdem zufrieden und zuversichtlich, dass seine Mannschaft auf dem richtigen Weg ist, aus den Niederlagen lernt und sich bald Zählbares einstellen wird.

Heinz Degen

Matchtelegramm: FC Gelterkinden – FC Birsfelden 0:2 (0:0). Sportplatz: Wolfstiege. Zuschauer: 100. Schiedsrichter: Dominique Schaub. Assistenten: Romano Schmucki, Zoran Stevanovic. Tore: 71. Shillova 0:1, 90.+3 Durmaz 0:2.

Gelterkinden: Saladin; Masi, Di Biase, Presti, Pierer; Weitnauer (74. Fiechter), Belser (85. Schmidli); Fleury, Schaub, Burkhardt (64. Rauch); Lutz.

Birsfelden: Mahrer; Demhasaj, Zumstein, Simal; Erhard, Kuyucuoglu, Zarola (74. Durmaz), Kern (50. Dünki); Garcia (46. Shillova); Flores Mora, Goncalves Meireles (74. Gomes).

Bemerkungen: Gelterkinden ohne Schäfer (verletzt), Häusermann, Shabani (rekonvaleszent), Ahmeti, Dalhäuser (Beruf), Waibel (Ferien), Borer, Spinella (privat), Martin (Einsatz in der 2. Mannschaft), Lüthy, Vaterlaus (nicht eingesetzt). Verwarnung für Gelterkinden: Weitnauer (Foulspiel). Verwarnungen für Birsfelden: Kuyucuoglu (Zeitspiel) und Shillova.

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