Obwohl s’Zwoi, mit Ausnahme des mit Rot gesperrten Innenverteidigers Roman Burri, mit der gleichen Startelf wie beim Sieg gegen US Olympia auftrat, gelang es der Mannschaft nicht, den Schwung vom letzten Wochenende mitzunehmen und so die unrühmliche Vorbereitung völlig vergessen zu machen.

Dabei begann das Spiel vielversprechend. Beide Mannschaften starteten zwar vorsichtig ins Spiel, es war jedoch der FC Gelterkinden, der zu Beginn gleich mit zwei gefährlichen Kopfbällen nach Standards ein Zeichen setzte. In der Folge flachte das Spiel jedoch merklich ab, ohne dass eine Seite grosse Chancen herausarbeiten konnte. Bis zur 28. Minute, als der SV Sissach nach einem geblockten langen Ball alleine vor dem Tor auftauchte und zum 0:1 einschob. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Nur zwei Minuten später stand der Gegner nach einem schnell ausgeführten Einwurf wieder ungestört vor dem Tor und erzielte effizient das 0:2. Die Chance zum Anschlusstreffer ergab sich allerdings bald. Der Schiedsrichter entschied in der 38. Minute nach einem vom Sissacher Torhüter aufgenommenen und grosszügig als „Rückpass“ interpretierten Ball auf indirekten Freistoss. Nach zwei gelben Karten wegen verfrühtem Herauslösen aus der Mauer und einem fälschlicherweise nicht stattgegebenen Tor, landete der Ball beim zweiten Versuch leider nur am Pfosten. Damit nicht genug gelang es der gegnerischen Mannschaft beim schnell ausgeführten Konterangriff das dem FC Gelterkinden eben verwehrte Tor selber zu schiessen. Anstatt 1:2 stand es nun 3:0. Kurz darauf brach der SV Sissach erneut durch die noch geschockte Gelterkinder Defensive durch und doppelte gleich zum 0:4 Pausenstand nach.

Trainer Reto Casanova reagierte zur Pause mit zwei Wechsel, die zwar mehr Stabilität brachten, jedoch an der mangelnden Durchschlagskraft nach vorne vorerst wenig ändern konnten. Trotzdem war eine Reaktion zu spüren. S’Zwoi trat wieder sicherer auf, kontrollierte weitgehend das Spiel, auch weil sich der Gegner mit dem 0:4 Vorstand etwas zurücknahm. Die offensivere Spielweise bedeutete aber auch, dass das Heimteam nach hinten offener stand, was der Gegner durch stark gespielte Konter auszunutzen versuchte. Torhüter Jannis Lüthy hielt die Kiste aber gleich durch zwei Glanzparaden sauber. In der 60. Minute dann der erhoffte Ertrag: Fabio Hammernick’s Freistoss setzt kurz vor dem Torwart auf, sodass dieser den Ball abprallen lässt, was Captain Maco „One Way“ Erny umgehend mit dem 1:4 bestraft. Der Treffer gibt zwar Aufwind, jedoch ist der Vorstand zu gross und die Gelterkinder Offensive zu wenig kreativ, um echte Chancen herauszuspielen. Drei weitere Wechsel bringen in der letzten Phase dann die erhoffte Power nach vorne. In der Nachspielzeit fällt so nach einem schönen Kombinationsspiel und einer Flanke des eingewechselten Joël Hänggi das 2:4 per Kopfball durch den Kapitän.

Schade konnte man nicht an die starke Leistung vom letzten Wochenende anknüpfen. Ärgerlich ist besonders, dass man trotz gutem Start in eigentlich „nur“ 15 schwachen Minuten gleich vier Treffer kassiert, was vor allem auch für die Effizienz des Gegners spricht. Trotz allem stimmt die zweite Halbzeit versöhnlich. Die Mannschaft zeigte die gewünschte Reaktion und kämpfte bis zum Ende. Mit Teamgeist und einer wie bis anhin guten Trainingsleistung kann s’Zwoi mit erhobenem Haupt dem Spiel am Samstag gegen den NK Posavina entgegenblicken.

Ramon Wiederkehr

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