Wolfstiege Bau

Entstehung der Sportanlage Wolfstiege

Auszüge aus dem Wolfstiegebericht von Fritz Sommer (1984)

Eines der grössten Probleme, welches sich bereits in den 60er Jahren manifestierte, war das Sportplatzproblem. Mangels genügender Möglichkeiten in Gelterkinden musste man für Trainings nach Rünenberg und Tecknau ausweichen. Was Wunder, wenn man sich in Gelterkinden vor allem bei den Fussballern nach einem weiteren Sportplatz sehnte.

1965 gelangte der Vorstand des FC Gelterkinden erstmals mit einem entsprechenden Wunsch an den Gemeinderat. 1969 prüft der FC alle Möglichkeiten und legt dem Gemeinderat 16 Standorte zur Diskussion vor. Der Gemeinderat sieht vorläufig keine Möglichkeit. 1975 kommt es zum Landerwerb in der Wolfstiege durch die Gemeinde. Weil dieses Gelände sehr geeignet erscheint, wird von da an durch Arbeitsgruppen des FC intensiv für die Realisierung des Vorhabens geworben. 1977 stellt der Gemeinderat fest, dass «heute und in absehbarer Zukunft› dafür keine Gemeindemittel zur Verfügung stehen. Also galt es auch noch, Wege für eine anderweitige Finanzierung zu finden, sollte die Anlage nicht erst am X. Nimmerlistag entstehen. 1978 war die Lösung gefunden. Die Gemeinde stellt das Land zur Verfügung und amtet als Bauherr. Mit dieser Voraussetzung werden die Subventionen des Kantons zugesichert. Für die Restfinanzierung wird ein Verein, die IG Wolfstiege, gegründet Als Möglichkeiten für die Finanzierung sieht die IG Wolfstiege die Herausgabe von Anteilscheinen, Fronarbeit beim Bau und ein Dorffest, welches dann 1980 mit grossem Erfolg durchgeführt wurde. Am 29. November 1978 stimmte die Gemeindeversammlung der Realisierung des Vorhabens unter diesen Voraussetzungen zu. Mit diesen Abmachungen sollte nicht die Gemeinde günstig zu einer Sportanlage kommen, sondern die Gemeinde half mit, dass die Sporttreibenden zu ihrem gewünschten Sportplatz gelangen.

Am 30. April 1980 erfolgte der Spatenstich. Wir rechneten mit einer Bauzeit von drei Jahren wegen der Fronarbeit. Weil die Fronarbeit nicht so reibungslos vonstatten ging wie erhofft, sind es nun vier Jahre geworden. Dafür wirkt das Werk nun sehr gefreut. Das Spielfeld konnte bereits seit Herbst 1982 benützt werden. Die Anlage umfasst ein Rasenspielfeld von 105 x 70 Metern, einen Allwetterplatz mit Tennenbelag von 40 x 50 Metern. Die beiden Plätze lassen Nachtspiele zu. Im Servicegebäude sind 4 Garderoben, Material- und Clubräume vorhanden. In allen Planungs- und Ausführungsphasen wurde immer darauf geachtet, möglichst wenig Pflege- und Unterhaltskosten zu provozieren.

Rund hundert Fronarbeiter haben während ungefähr 12’000 Stunden freiwillig und unentgeltlich Hand angelegt. Die erhoffte Zahl von 14’000 Stunden ist also fast erreicht worden.

Besonders gefreut hat uns die stets wieder erhaltene Unterstützung aus dem Gewerbe. An der Gewerbeausstellung 1978 durften wir unser Projekt an einem Gratisstand vorstellen. Später haben wir verschiedentlich Gratisleistungen oder erhebliche Rabatte erhalten. Und jetzt helfen Gewerbetreibende mit der Bandenwerbung die erheblichen Finanzierungskosten sicherzustellen.

Die Anlage wird einiges mehr kosten als vorgesehen. Teuerung und Verbesserungen hinterlassen ihre Spuren. Beim Betrachten des Werkes werden wir trotzdem immer noch eine günstige Anlage besitzen.

Pessimisten haben unserem Vorhaben immer wieder ein vorzeitiges Ende vorausgesagt. Wir würden uns daran «überlüpfen», Zugegeben, einen Muskelkater gab es schon hie und da. Wie immer in solchen Sachen überwiegt zum Schluss die Genugtuung über das gelungene Werk.